Zum Osterspaziergang in die Lausitz
 
 

Wer im Frühjahr  einen Osterspaziergang unternehmen möchte, dem können wir die Lausitz empfehlen.

Hier haben sich bis in die Gegenwart vielfältige Sitten und Bräuche erhalten. Besonders im Frühling mit seiner aufblühenden Natur erleben wir dort zu Ostern viel Interessantes. Neben den farbenfrohen Trachten in den vier Trachteregionen der Nieder- und Oberlausitz beeindruckt immer wieder das Frühlingssymbol in Form des Ostereies. Ein Großteil kommt aus den sorbischsprachigen Gebieten der Lausitz , insbesondere aus den Regionen um Weißwasser, Spremberg, Hoyerswerda und Bautzen. Gerade hier hat das Verzieren der Ostereier noch seine ursprünglichen Formen weitestgehend bewahren können.

Ob in der Wachsbatik- oder Wachsbossiertechnik, der Kratz- oder Ätztechnik -, unter geschickten Händen nimmt die Ornamentik wunderschöne Gestalt an. Bestimmte Formen kehren, für den Kenner sichtbar, immer wieder: halbe und ganze Sonnen, das Herz als Symbol des Lebens und der Liebe sowie Zweige des Lebensbaums. Aber auch stilisierte und naturalistische Pflanzen und Tiere sind erkennbar.

Mit entsprechend geschnittenen Gänsefedern und Stecknadelkuppen wird Bienenwachs aufgetupft. Man erreicht nach dem Einfärben und anschließendem Entfernen des Wachses nicht nur in Reihe angeordnete Zacken als Borte, sondern auch sogenannte Wolfszähne, Strahlenbündel, Rauten, Rosetten u.v.a.m.

Und wenn Sie sich Ostern in die Lausitz begeben - vielleicht mit uns -, dann versäumen Sie nicht, in den Orten zwischen Bautzen, Kamenz und Hoyerswerda das traditionelle Osterreiten zu besuchen. Viele Schaulustige werden alljährlich am Ostersonntag von diesem Frühlingsausritt, einer Prozession hoch zu Roß mit über 200 Pferden, angezogen. Waleien, Osterwasser und vieles mehr vervollständigen die Osterbräuche der Lausitz.

W. Garz
 

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