Der Familienname Garz

Der Familienname Garz - auch in anderen Schreibweisen - ist vermutlich in drei verschiedene Richtungen zu erklären. Dies läßt sich aus der Entwicklung der heute als Familiennamen bezeichneten Eigennamen seit etwa dem 12 Jahrhundert ableiten. Bereits in frühdeutscher, germanischer Zeit erfolgte die Verwendung eines Zweitnamens bei der Oberschicht zur sozialen Abgrenzung. Seinerzeit wurde der Familienname aber in den seltensten Fällen vererbt. Durch die immer größere Konzentration der Menschen in den Städten war ein Merkmal für eine bessere Unterscheidbarkeit erforderlich. Wirtschaftliche Erfordernisse, klare Verhältnisse bei der Vererbbarkeit des Besitzes, Durchschaubarkeit der Abgabenlisten und der Bürgerlisten taten das Ihrige.
So setzte sich nach längerem noch freiem Gebrauch im 14./15. Jh. in stärkerem Maße die Verwendung des gleichen Beinamens durch, zunächst in Sachsen und Bayern. 1794 wurde mit dem Allgemeinen Preußischen Landrecht eine wichtige Grundlage für das Recht und die Pflicht zum Tragen des Familiennamens geschaffen. Erst in dieser Zeit wurde in Friesland, Schleswig, Holstein und Pommern auch unter der ländlichen Bevölkerung die Führung eines Familiennamens zur Pflicht. Familiennamen unterlagen seinerzeit  einer ständigen Veränderung der Schreibweise. Erst mit der Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuches vor einhundert Jahren (1.1.1900) wurden Festlegungen zur Namenschreibung getroffen und Änderungen sind seitdem die Ausnahme. Auch müssen Übertragungsfehler, Schreib- und Hörfehler in Betracht gezogen werden.
Die Familiennamengebung kam in manchen slawischen Ländern erst im 19.Jh. ( Bulgarien) und sogar erst im
20 Jh. in Mazedonien zum Abschluß.



Bei der Entstehung der Familiennamen unterscheidet man unter anderem

Herkunftsnamen (nach Orten, Landschaften)
Wohnstättennamen ( nach der Wohnlage in einem Ort , an der Burg )
Berufsname (nach Berufsbezeichnungen )
Übernamen (Große, Klein, Böse, aus Tier- u, Pflanzennamen),
Würdenträger (Graf, Bischof)
Die slawischen Familiennamen gehen auf ein älteres Rufnamensystem zurück. Dabei unterscheidet man drei Bildungstypen Danach läßt sich der Familienname Garz in drei Richtungen erklären
  1. als Herkunftsname
  2. als Berufsname
  3. als Wohnstättenname


Es lassen sich drei Großräume in Deutschland - in denen der FN Garz auch in  üblichen Abwandlungen auftritt - feststellen.

Nach Postleitzahlbereichen sieht das Verbreitungsgebiet ( auf der Basis des aktuellen Telefonbuches ) des Namens wie folgt aus:

1: 94,      2: 77,     3: 128,      4: 41,      5: 38,      6: 9,      7: 21,     8: 11,     9: 19,    0 : 48

Insgesamt also 486 Haushalte, die den Namen Garz führen und deren Adressen mir bekannt sind .
Dabei muß berücksichtigt werden, dass dem großen Verbreitungsgebiet Sachsen-Anhalt, insbesondere der Altmark, noch 28 Garz-Haushalte aus dem PLZ-Bereich 0 zu zuordnen sind.
Im Ausland tritt der FN Garz  in den USA, Frankreich, Dänemark, Holland, Polen, Südafrika, Mexiko, Spanien, Südamerika , Finnland, Rußland, Dänemark , Südafrika, Schweiz und weiteren  Ländern auf.
Daneben gibt es den Namen noch mehr als 516 mal in anderer Schreibweise bei Beibehaltung des Wortstammes wie Garzke, Garzen, Garzem Obergarz, Jesgarz, Bongarz, Bungarz, Wingarz, Weingarz, Gesgarz, Garzareck,Garzmann, Garzella , Hogarz, Sgarz.
Hinzu kommen mir bekannte 458 Haushalte, die den Namen Gartz (also mit t ) führen. Diese Grundform tritt vorwiegend in Nord-Ost-Deutschland auf. Diese Zahl wird aber noch übertroffen von Bongartz mit absolutem Schwerpunkt in den Postleitzahlbereichen 4 und 5. Zusammen mit anderen mehrsilbigen Formen ( wie Bungartz Weingartz, Wingartz, Börgartz, Hogartz, Gartzen, Gartzke, Kleinbongartz usw. ergeben sich in Deutschland immerhin mindestens 3678 Namensträger (Haushalte) , bei denen das t im Wortstamm Gartz vorkommt.
Der aus zwei Silben bestehende FN läßt sich bereits ab 1610 im Rheinland nachweisen. Auch ein in die Wappenrolle eingetragenes Familienwappen hat hier seinen Ausgangspunkt.
Die einsilbige Form Garz tritt mindestens seit 1670  in Hinterpommern und nachweisbar seit über eintausend Jahren in Sachsen ( namentlich in der Altmark, dem Wendland und Ostfalen ) sowie Schlesien auf . Seinerzeit  wurde die adelige Familie  Garz  und der  Ort Rietza  erwähnt.  In diesem Zusammenhang sind auch die von Gartzen ( Offiziersfamilie) in Preußen interessant
In Hinterpommern, besonders im Landkreis Stolp und hier speziell im Kirchspiel Groß Dübsow, läßt sich der FN Garz in alten Kirchendokumenten mindestens 43 mal nachweisen. Diese Häufigkeit ergibt in diesem ländlichen Raum einen hohen Verwandtschaftskoeffizenten. Aber auch für andere FN konnte seit 1600 ein hoher Inzuchtfaktor nachgewiesen werden, der zu Beginn des 19.Jh. seinen Höhepunkt erreichte und danach wieder absinkt.
Kirchenbücher weisen auch für  West- und Ostpreußen sowie in Posen das Vorhandensein von Familien mit dem Namen Garz/Gartz aus.
Da sich vor dem dreißigjährigen Krieg kaum schriftliche Überlieferungen zur Familiengeschichte einfacher Bevölkerungsschichten finden lassen, ist es in der Genealogie unerläßlich, auch auf die Namenkunde zurückzugreifen. Mit sprachgeographischen Merkmalen läßt sich so mancher Entstehungsraum eines Familiennamen eingrenzen.
Insofern sollte es  eine Aufgabe der Familienforschung sein, zu erkunden, wo sich der Ausgangsraum der betreffenden Sippe befinden könnte. Häufig ist es der Raum , in dem sich der jeweilige Familienname verdichtet.
 
 

Ihre Präsenz im Internet ist mir Veranlassung, Sie um Zusammenarbeit bei meinen
genealogischen Forschungen zu bitten .

Ich bin einerseits an weiteren Informationen zu den Ortsnamen Garz /Gartz  interessiert und versuche andererseits die Herkunft und Verbreitung des Familiennamens Garz/Gartz  festzustellen. Ich analysiere die Wanderungsbewegungen der Namensträger und bin  für jede Nachricht dankbar zur Herkunft Ihrer Vorfahren - unabhängig davon, ob Sie verwandtschaftliche Beziehungen zu meinen Vorfahren sehen und die Schreibweise möglicherweise nicht übereinstimmt. In Hinterpommern ist  auch ein verwandtschaftlicher Zusammenhang z.B. zwischen
Garz und Gatz, Garz und Gartz, Loll und Lull, Maertzke und Martzke
nachweisbar.

Ich würde es also sehr begrüßen, wenn Sie  mir Ihnen bekannte Informationen (Namen, Vornamen, Wohnorte, Berufe, Geburts- Tauf- oder Heiratstermine usw.) über Ihre Vorfahren zu kommen lassen. Ich sichere dabei vollständige Vertraulichkeit  und Wahrung der Datenschutzbestimmungen zu.
Als Dankeschön für eine eventuelle Mitwirkung (ganz gleich in welcher Form) stelle ich Ihnen auch gern meine Erkenntnisse und meine Datenbank  zur Verfügung.

Bei Interesse können Sie auch Informationen zur konkreten Erklärung des Familiennamens erhalten

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